FSP Training für Ärzte – Untersuchung und Patientenaufklärung
Willkommen auf der Unterseite zum Thema Untersuchung und Patientenaufklärung – einem zentralen Bestandteil der Fachsprachprüfung (FSP) für ausländische Ärztinnen und Ärzte. Hier lernst du, wie man typische medizinische Untersuchungen korrekt beschreibt, diagnostische Schritte nachvollziehbar erklärt und Patienten fachlich und verständlich aufklärt – so wie es auch im klinischen Alltag verlangt wird.
Unsere praxisnahen Beispiele und Übungstexte helfen dir dabei, medizinisches Fachvokabular gezielt einzusetzen und gleichzeitig patientengerecht zu kommunizieren. Ob körperliche Untersuchung, apparative Diagnostik oder das Gespräch vor einem Eingriff – hier findest du realistische Trainingsinhalte zur optimalen Vorbereitung auf die FSP.
Untersuchung und Patientenaufklärung – Beispiel 1: Koloskopie
Fachliche Situation: Der Patient klagt über wiederkehrende Bauchschmerzen, wechselnden Stuhlgang und gelegentlich Blut im Stuhl. Der Hausarzt hat eine Überweisung zur Koloskopie gegeben.
Gesprächsbeispiel (Patientenaufklärung):
Arzt: Herr Müller, wir haben heute mit Ihnen die sogenannte Koloskopie geplant. Dabei handelt es sich um eine Darmspiegelung. Mit einem flexiblen, schlauchförmigen Instrument, das wir über den After einführen, betrachten wir den gesamten Dickdarm von innen.
Arzt: Ziel dieser Untersuchung ist es, mögliche Ursachen Ihrer Beschwerden wie Polypen, Entzündungen oder Blutungsquellen zu erkennen. Die Untersuchung erfolgt unter leichter Sedierung, damit Sie möglichst wenig davon mitbekommen.
Arzt: Vor der Untersuchung ist es wichtig, dass Ihr Darm vollständig entleert ist. Dafür haben Sie bereits das Abführmittel erhalten. Während des Eingriffs können kleine Gewebeproben entnommen werden – das tut nicht weh. Auch gutartige Veränderungen wie Polypen können direkt entfernt werden.
Arzt: Natürlich kann es wie bei jeder Untersuchung auch zu Komplikationen kommen – zum Beispiel zu Blutungen oder, in sehr seltenen Fällen, zu einer Verletzung der Darmwand. Das Risiko ist insgesamt aber sehr gering.
Arzt: Haben Sie zu dem Ablauf oder zu den Risiken noch Fragen?
Übung: Formuliere selbst eine Patientenaufklärung
Stell dir vor, du musst einem Patienten in der Klinik die Koloskopie erklären. Verwende dabei sowohl medizinisches Fachvokabular als auch einfache Erklärungen. Achte auf Struktur, Empathie und fachliche Korrektheit.
Untersuchung und Patientenaufklärung – Beispiel 2: CT-Thorax mit Kontrastmittel
Fachliche Situation: Eine 60-jährige Patientin kommt mit akuter Atemnot und thorakalen Schmerzen in die Notaufnahme. Es besteht der Verdacht auf eine Lungenembolie.
Gesprächsbeispiel (Patientenaufklärung):
Arzt: Frau Becker, aufgrund Ihrer akuten Luftnot und der Schmerzen im Brustbereich möchten wir eine sogenannte CT-Untersuchung des Brustkorbs durchführen – genauer gesagt eine CT-Angiografie. Damit können wir sehr gut beurteilen, ob eventuell ein Blutgerinnsel in den Lungengefäßen vorliegt – eine sogenannte Lungenembolie.
Arzt: Für diese Untersuchung bekommen Sie über eine kleine Vene in der Armbeuge ein Kontrastmittel gespritzt. Das Mittel verteilt sich im Blut und macht die Gefäße sichtbar. Während der Aufnahme müssen Sie einmal tief einatmen und den Atem kurz anhalten – das erkläre ich Ihnen dann noch einmal ganz genau.
Arzt: Das Kontrastmittel ist in der Regel gut verträglich, es kann aber kurzfristig zu einem Wärmegefühl oder einem metallischen Geschmack kommen. In sehr seltenen Fällen treten allergische Reaktionen auf. Deshalb überwachen wir Sie auch nach der Untersuchung noch für eine kurze Zeit.
Arzt: Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Wenn Sie noch Fragen haben, können wir diese gern klären.
Übung: Formuliere eine eigene Aufklärung zur CT-Thorax-Untersuchung
Schreibe eine eigene Patientenaufklärung, als würdest du sie einem Betroffenen in einfacher, aber fachlich korrekter Sprache erklären. Achte auf Gliederung und verständliche Ausdrucksweise.
Untersuchung und Patientenaufklärung – Beispiel 3: Blinddarmentzündung
Fachliche Situation: Ein 25-jähriger Patient kommt mit rechtsseitigen Unterbauchschmerzen, leichtem Fieber und Appetitlosigkeit in die Notaufnahme. Es besteht der Verdacht auf eine akute Appendizitis (Blinddarmentzündung).
Gesprächsbeispiel (Patientenaufklärung):
Arzt: Herr Klose, aufgrund Ihrer Symptome und der Untersuchungsergebnisse vermuten wir eine akute Entzündung des Wurmfortsatzes, also eine Blinddarmentzündung. Um das genau abzuklären, würden wir gerne eine Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls eine CT des Bauches durchführen.
Arzt: Sollte sich der Verdacht bestätigen, empfehlen wir eine operative Entfernung des Blinddarms. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv, also per Schlüssellochchirurgie. Dabei machen wir nur drei kleine Schnitte im Bauchbereich. Die Operation dauert etwa 30 bis 45 Minuten.
Arzt: Nach dem Eingriff bleiben Sie noch zwei bis drei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Es ist wichtig, dass Sie sich danach körperlich schonen, aber auch frühzeitig wieder mobilisieren.
Arzt: Natürlich können wie bei jeder Operation Komplikationen auftreten, zum Beispiel Wundheilungsstörungen oder Infektionen. Insgesamt ist das Risiko jedoch sehr gering.
Arzt: Haben Sie Fragen zum Ablauf oder zur Nachbehandlung?
Übung: Erkläre selbst eine Blinddarmoperation
Formuliere eine Patientenaufklärung zur Appendektomie (Blinddarmoperation) für eine medizinische Fachsprachprüfung. Nutze Fachbegriffe und erkläre diese allgemeinverständlich.
🩺 Rollenspiel: Aufklärungsgespräch zur Koloskopie
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Arzt: Guten Tag, Herr Berger. Wie geht es Ihnen heute?
Patient: Naja, ehrlich gesagt, ich bin etwas nervös. Die Assistentin meinte, ich soll zur Besprechung der Darmspiegelung kommen.
Arzt: Ja, genau. Wir haben ja letzte Woche über Ihre anhaltenden Bauchschmerzen gesprochen. Um der Ursache genauer auf den Grund zu gehen, wäre eine Koloskopie – also eine Darmspiegelung – sinnvoll.
Patient: Ist das schmerzhaft? Ich habe da echt ein bisschen Angst davor.
Arzt: Das verstehe ich gut. Während der Untersuchung erhalten Sie ein leichtes Beruhigungsmittel – viele Patienten schlafen sogar währenddessen. Sie spüren also in der Regel keine Schmerzen. Wir führen die Untersuchung sehr schonend durch.
Patient: Muss ich dafür ins Krankenhaus?
Arzt: Nein, das geht ambulant. Sie kommen morgens zur Untersuchung, und nach ein paar Stunden können Sie wieder nach Hause – aber nicht selbst Auto fahren!
Patient: Und was genau wird da gemacht?
Arzt: Ein flexibler Schlauch mit einer kleinen Kamera wird über den After in den Darm eingeführt. So können wir die Darmschleimhaut genau betrachten und – falls nötig – kleine Gewebeproben entnehmen.
Patient: Gibt es Risiken?
Arzt: Die Risiken sind sehr gering, aber ich bin verpflichtet, Sie darüber aufzuklären. In sehr seltenen Fällen kann es zu Blutungen oder einer Verletzung der Darmwand kommen. Wir tun aber alles, um das zu vermeiden.
Patient: Und wie muss ich mich vorbereiten?
Arzt: Einen Tag vorher bekommen Sie ein Abführmittel, damit der Darm vollständig entleert ist. Dazu bekommen Sie genaue Anweisungen von uns – was Sie essen dürfen und wie viel trinken.
Patient: Okay, das klingt jetzt schon etwas besser. Ich hatte da viele Horrorgeschichten gehört…
Arzt: Verständlich. Wichtig ist, dass Sie sich gut informiert fühlen. Haben Sie noch weitere Fragen?
Patient: Nein, das war sehr klar. Danke für die ehrliche Erklärung.
Arzt: Sehr gern. Dann klären wir noch kurz den Termin und geben Ihnen alle Unterlagen mit.
🩺 Rollenspiel: Aufklärungsgespräch zur gynäkologischen Untersuchung
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Ärztin: Guten Tag, Frau Müller. Schön, dass Sie heute da sind. Was führt Sie zu mir?
Patientin: Hallo. Ich habe seit ein paar Wochen unregelmäßige Blutungen und manchmal auch leichte Schmerzen im Unterleib.
Ärztin: Ich verstehe. Damit wir die Ursache klären können, empfehle ich eine gynäkologische Untersuchung. Ich erkläre Ihnen gern genau, wie das abläuft.
Patientin: Okay... ehrlich gesagt bin ich etwas nervös. Ich war lange nicht mehr beim Frauenarzt.
Ärztin: Das ist völlig verständlich. Wir nehmen uns Zeit, und Sie können jederzeit sagen, wenn Sie eine Pause brauchen. Die Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Patientin: Was genau wird gemacht?
Ärztin: Zuerst werde ich die äußeren Genitalien begutachten. Dann führe ich vorsichtig ein Spekulum in die Scheide ein, um den Muttermund sichtbar zu machen. Dabei können wir auch einen Abstrich für den Krebsabklärungstest entnehmen.
Patientin: Tut das weh?
Ärztin: Es kann kurz unangenehm sein, aber nicht schmerzhaft. Wichtig ist, dass Sie versuchen, sich zu entspannen. Ich erkläre jeden Schritt und frage immer vorher, ob es für Sie in Ordnung ist.
Patientin: Und danach?
Ärztin: Danach erfolgt noch ein kurzes Abtasten des Unterleibs, um Veränderungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke zu erkennen. Wenn Sie möchten, können wir auch einen Ultraschall machen.
Patientin: Gibt es Risiken bei der Untersuchung?
Ärztin: Nein, in der Regel nicht. Es kann nach dem Abstrich manchmal eine minimale Schmierblutung geben, aber das ist völlig harmlos.
Patientin: Muss ich mich irgendwie vorbereiten?
Ärztin: Nein, nur bitte am Untersuchungstag keine Scheidenspülungen oder Vaginalcremes verwenden. Und wenn Sie gerade Ihre Periode haben, verschieben wir den Termin lieber um ein paar Tage.
Patientin: Alles klar. Danke für die freundliche Erklärung.
Ärztin: Sehr gern. Wir machen das ganz in Ruhe und sorgen dafür, dass Sie sich wohlfühlen.
✏️ Lückentext: Aufklärung zur gynäkologischen Untersuchung
Vervollständige den folgenden Text mit den passenden Begriffen. Du kannst den Text auch laut vorlesen oder als Schreibübung nutzen.
Guten Tag, Frau Müller. Ich möchte heute eine Untersuchung bei Ihnen durchführen, um die Ursache Ihrer Blutungen herauszufinden. Dabei werde ich zunächst einen Blick auf die äußeren werfen. Danach führe ich ein ein, um den zu beurteilen und einen zu entnehmen. Zum Schluss taste ich vorsichtig Ihren und die ab. Die Untersuchung dauert nur wenige und ist in der Regel nicht .
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